Im Atem des Glashauses – Roman zwischen Sehnsucht und Geheimnissen (1)
- Corinna Fleiß
- 20. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

Mit Im Atem des Glashauses beginne ich eine neue literarische Reise. Diese Geschichte erzählt von Emilia, die in Südfrankreich ankommt – auf der Suche nach Stille, aber auch auf dem Weg nach Begegnungen, die ihr Leben verändern könnten. Ich veröffentliche die Kapitel Stück für Stück hier auf meinem Blog. Heute lade ich dich ein, in den ersten Teil einzutauchen: Ankunft.
Ankunft
Emilia atmete die warme, leicht würzige Luft Südfrankreichs ein. Ein Hauch von Erde und Kräutern lag darin, süß und herb zugleich. Sie wusste noch nicht, dass das Glashaus auf sie wartete – der Beginn einer Geschichte zwischen Sehnsucht und Geheimnissen.
Die Sonne stand hoch, der Vormittag glühte. Sie blinzelte gegen das Licht, schloss die Augen für einen Moment. Grillen zirpten unermüdlich, hell im Ton.
Sie hatte diesen Ort bewusst gewählt – fern von Stimmen, fern von Drängen. Nur sie, ihr Notizbuch, ihre Bücher. Eine Sehnsucht nach Stille hatte sie hierhergeführt, nach einem Raum, in dem Gedanken endlich atmen konnten.
Der Weg führte sie hinaus aus dem Dorf. Häuser lösten sich auf, Felder breiteten sich aus, Waldstücke rückten dazwischen. Mit jedem Schritt ließ Emilia die vergangenen Wochen hinter sich, die noch schwer auf ihr lagen. Die Schwere wich nur langsam.
Der Kies unter ihren Schuhen knackte. Sie roch die trockene Wärme der Felder, spürte, wie der Schweiß über ihren Rücken rann. Ein Ärger huschte durch sie: den Hut hatte sie vergessen. Und das Wasser. Schon jetzt brannte die Sonne unbarmherzig.
Sie blieb kurz stehen, atmete tief. Alles wird gut, flüsterte sie – leise, fast wie ein Versprechen.
Doch irgendwann bemerkte sie, dass sie die Orientierung verloren hatte. Kein Empfang. Der Akku ihres Telefons flackerte. Ein kurzer Stich von Unsicherheit durchfuhr sie. Noch ein Schritt. Noch einer.
Da – eine Allee. Bäume, deren Blätter im Wind raschelten. Dahinter erhob sich ein großes, steinernes Haus mit rotem Dach. Still, fast märchenhaft.
Nur ein Gärtner bewegte sich im Garten. Als er ihre Schritte hörte, wandte er sich um. Er sagte ein paar Worte auf Französisch, die sie nicht verstand und deutete hinunter zum Rand des Grundstücks.
Dort stand ein Glashaus – still, vom Licht umspielt. Emilia folgte seinem Blick. Neugierig und ein wenig beklommen.
Emilia ahnte noch nicht, welche Geheimnisse das Glashaus barg – oder wie sehr eine Begegnung ihr Leben verändern würde. Schritt für Schritt entfaltet sich eine Welt voller Sehnsucht, Sinnlichkeit und unerwarteter Verbindungen.
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